Programm
Der Weltveränderer H. Chr. Andersen
"Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst."
Hans Christian Andersen gehört zu den bekanntesten Dichtern und Schriftstellern der Literaturgeschichte. Der soziale Aufstieg des dänischen Autors trägt allerdings selbst märchenhafte Züge: Der Sohn eines armen Schuhmachers und einer Wäscherin aus der dänischen Provinz zog mit 14 Jahren in die Welt hinaus und wurde zum gefeierten Schriftsteller. Sein Weltruhm ist auf insgesamt 168 Märchen begründet, deren Geschichten ihn zu einem berühmten Mann machten. Inspiriert von Landschaften und Begegnungen mit Menschen aus aller Welt, schrieb er außerdem viele seiner erfolgreichen Gedichte. Er bearbeitete Volksmärchen, die angelehnt sind an deutsche, griechische, mittelalterliche Sagen und Begebenheiten, dem Volksglauben verbunden und inspiriert von Naturphänomenen. Seine Kunstmärchen sind nicht nur zeitlos, sie gehören längst zur Weltliteratur. Sein Stil war besonders, denn die alten Sagen und Mythen schrieb er kindgerecht auf. Dennoch steckte Andersens Charakter voller Widersprüche. „Aber darunter - ein trauriges Herz.“ Die Kunstmärchen von Andersen sind Revolten gegen die Pädagogik seiner Zeit, aber auch gegen Anpassung und Entfremdung. Sie sind dicht und atmosphärisch erzählt - anders als die harten, holzschnittartigen Volksmärchen der Gebrüder Grimm, ja sie sind als Märchen getarnte Parabeln und führen ein Element des Subjektiven ein, des authentischen Sprechens, wie es später erklärte Bewunderer wie Thomas Mann oder Franz Kafka weiter entwickelten.
Wir hören einige Texte und besonders weithin unbekannte Gedichte zum Porträt des Dichters.
Gisela B. Adam
Fr, 17.11. 18-20.15 (3 UStd)
Dieser Kurs kostet 12,00€.
Nr. 6213F
Kartäuserwall
Melanchthon-Akademie
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